So betitelte Ingrid Thoms-Hoffmann ihren halbseitigen Artikel über das “Gipfeltreffen” am Wolfsbrunnen in der heutigen Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung. Wir verlinken und archivieren im “Korb”:
Archiv für Februar 2009
Loriot suchte in einem TV-Sketch mit dem Fernglas nach Rennpferden. Wie oft hatten sich die Aktiven des Freundeskreises Wolfsbrunnen die gleiche Frage gestellt, wenn sie über die Wasserläufe der Quellen am Wolfsbrunnen nachdachten. Es ist eine zweistellige Zahl von Quellen, Zuleitungen, Fassungen, Sammlern, ober- und unterirdischen Kanälen bekannt; viele Rohre kreuzen sogar ältere Wasserführungen.
Als bei der 7. Werkstatt am 14. Februar eine dicke Schneeschicht unsere gemeinsam mit dem Landschaftsamt geplanten Pflegearbeiten im Gelände verhinderte, konnten wir endlich einmal dem Lauf einiger Quellen nachspüren. Herr Jobst Gottschalk von den Stadtwerken ergänzte mit Lageplänen und seinem großen Wissen über die Quellfassungen unsere bereits vorhandenen Kenntnisse und Herr Rüdiger Becker vom Umweltamt besorgte umweltverträglichen Farbstoff zum Einfärben der Quellströme.
Beim Farbexperiment: Hans-Martin Gäng, Leander & Rüdiger Becker
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Der Hauptsammler hinter der Buntsandsteinmauer, welche den Quellengarten am Rundweg um den Teich begrenzt, fasst das Wasser aus der weit entfernten Wolfsbrunnen-Hangquelle, der ebenfalls weit entfernten Felsenmeerquelle, der Rostquelle, der Gartenquelle, der oberen und unteren Waldquelle mit jeweils kleineren Zuläufen. Dieses Wasser läuft durch ein Rohr unter (!) dem Teich hindurch durch das Tal in den Neckar ohne an das Tageslicht zu kommen.
Ein kleiner Teil des Wasserflusses wird unterhalb des Rundwegs am vorgetäuschten Einlaufbauwerk des Folienteichs kurz sichtbar. Diese Wasser kommt unterhalb des Teiches aus einem Seitenkanal in den Bachlauf zurück. Dies konnten wir durch die Eingabe des roten Farbstoffs in das Wasser, das sich für kurze Zeit hellgrün verfärbte, nachweisen.
Auf Beobachtungsposten: Gerhard Kaiser, Kathrin Rating…
…und andere Wolfsbrunnenfreunde
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Das Wasser, das im oberen Teil des Teichs, der ja als künstlicher Folienteich 1980/81 „erbaut“ wurde, an zwei Stellen gut sichtbar aus dem Sandboden empor sprudelt und den Teich füllt, stammt wohl aus einer unterirdischen Zuleitung der Lange-Stollenquelle aus dem östlichen Talhang.
Wir versuchten, den Wasserlauf der Küchenquelle und der Kellerquelle nahe dem Gasthaus zu erkunden: Durch ein Sauerstoff-Messgerät geschützt, konnten wir in einige Schächte einsteigen und staunten, als wir unten im Schacht mit Handlampen weit in sorgfältig gemauerte Gänge spähen konnten. Einige waren so eng, dass eigentlich nur Kinder diese Steine einmal in der Tiefe gesetzt haben könnten, rätselten wir. Wir hörten Rauschen und
Gluckern, das wir nicht orten konnten.
“Abgetaucht”: Kathrin Rating
Es bleiben viele Fragen offen. „Ach, wäre das schön, wenn wir das Wissen der Schlierbacher Heimatforscher, Rutengänger aus der Altstadt, der Fachleute der Stadtwerke und die Aussagen der Lagepläne erfassen und zusammen führen könnten!“, meinte ein Teilnehmer.
Im Gespräch: Wolfsbrunnenfreunde und Oskar Harbich, geo-biologischer Berater und Wünschelrutengänger (h. Mitte)
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Wir staunten, wie umfänglich und sorgfältig unsere Vorfahren in vielen Jahrhunderten die Quellen und Wasserläufe in den Berghängen um den Wolfsbrunnen unterirdisch fassten um diese für ihre Mühlen und Wasserversorgung zu nutzen.
Eine große Forschungsaufgabe für Geologen, Hydrologen, Historiker und Archäologen wartet im Boden des Wolfsbrunnengeländes!
Zwei Tage vor dem “Gipfeltreffen” am Donnerstag, 26. Februar 2009, um 17.00 Uhr in der Gaststätte zum Wolfsbrunnen/Jetta-Saal, zu dem der Freundeskreis Wolfsbrunnen eingeladen hat, um in einer Expertenrunde die Zukunft der Wolfsbrunnen-Anlage zu diskutieren, widmet die Rhein-Neckar-Zeitung in ihrer Dienstagsbeilage “Blick in die Stadtteile” eine ganze Seite dem Thema Wolfsbrunnen. Wir verlinken diese Seite und archivieren sie auch in unserem “Korb”.
Sehr geehrte Damen und Herren,
das vergangene Jahr 2008 war für den Wolfsbrunnen ein Jahr des Hoffens und Bangens – die Frage: Wie geht es mit der Gaststätte weiter? blieb bis heute unbeantwortet.
Die letzten Aktivitäten von Seiten der Stadtverwaltung sehen eine Veräußerung der Gebäude vor, was bei vielen Bürgern und Fachleuten Verwunderung und Kopfschütteln hervorruft. Mit dieser Lösung wird die Zukunft des Wolfsbrunnen aus der fürsorgenden Hand der Stadt gegeben - ohne ein ausgearbeitetes, dem Ort und seiner Geschichte verpflichtetes Konzept.
Wir, der Freundeskreis Wolfsbrunnen, halten es für dringend notwendig, kurzfristig in einem “Gipfeltreffen” die Zukunft des Wolfsbrunnen mit Ihnen zu erörtern und zwar aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln:
:: Verantwortung der Stadt gegenüber einem Kulturgut
:: Kriterien eines angewandten Denkmal-, Natur- und Biotopschutzes
:: Nutzungsbedarf von Mensch und Natur: lokal und überörtlich
:: Finanzierungs- und Betreibermodelle
Termin: 26. Februar 2009, 17.00 Uhr
Ort: Gaststätte Wolfsbrunnen, Jetta-Saal, Wolfsbrunnensteige 15
Wir wünschen uns ein sach- und fachbezogenes Gespräch, das Bausteine für ein tragfähiges Konzept ergibt. Neben der Stadtspitze sind die Fraktionsvorsitzenden, Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes, engagierte Bürger, die Vertreter des Stadtteilvereins und anderer Schlierbacher Vereine eingeladen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen uns einen konstruktiven Austausch zum Thema “Wolfsbrunnen: quo vadis?”. Wir bitten um eine kurze Nachricht über Ihre Teilnahme (Tel.: 06221-808303).
…und weiter geht’s.
Frohes Schaffen
Kathrin Rating
Freundeskreis Wolfsbrunnen
Wir möchten Sie freundlich darauf hinweisen, dass es sich bei diesem “Gipfeltreffen” um ein “Arbeitsgespräch” handelt und deshalb nur geladene Gäste zugelassen sind. Bitte haben Sie dafür Verständnis!
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Im Winter eine Wiese mähen?
Aber ja! Darauf haben wir seit der Gründung des “Freundeskreis Wolfsbrunnen“ gewartet: Endlich einmal ganz unten am Ende des Geländes die Feuchtwiese östlich des Baches mähen!
Denn diese Wiese ist eine ganz besondere! Sie steht nach §24a Biotopschutzgesetz Baden-Württemberg aus dem Jahre 1991 unter Schutz. Dennoch muss sie gepflegt werden! - Regelmäßig sollte sie, wie jede Wiese, gemäht werden. Auch die Pflanzenreste müssen entfernt werden. Das ist hier gar nicht so einfach, denn die Wiese ist so feucht, dass sie von uns schweren Menschen nicht betreten werden kann, ohne dass wir tief in den Untergrund einsinken und in unseren Gummistiefeln stecken bleiben!
Nun endlich, beim ersten Arbeitseinsatz in diesem Jahr war der Boden gefroren und trug uns. Entsprechend beeilten wir uns, mit der Sense zu mähen und vor allem das tote Pflanzenmaterial aus der Wiese zu rechen.
Natürlich gab es erstaunte Blicke von Passanten, als sie uns bei der „Heuernte“ sahen! Und schon am Abend benutzte der Graureiher unseren “Heuhaufen” als Ausguck! Aber Frosch und Lurch sind noch lange Wochen unter der Erde…
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EINLADUNG
WolfsbrunnenWerkstatt Nr. 7
13. und 14. Februar 2009 ab 9.00 Uhr
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Die Zeiten sind widrig:
es ist kalt, die Nase trieft, die Wege sind schlammig, die Auf-irgendwas-Lust ist grau, die Gaststätte steht immer noch leer und alles ist sowieso…. viele Gründe, um sich in eine warme Ecke zu verkrümeln.
Nein!
Nun erst recht!
Denn: der Frühling ist im Kommen, wenn auch noch ganz, ganz zaghaft, das Tal läßt ahnen, welch schöne Stunden dort wieder auf die Besucher warten, alleine oder in Gesellschaft, in der Stille oder im anregenden Gespräch.
Bei der WolfsbrunnenWerkstatt Nr. 7 wollen wir unsere Arbeit zur Pflege der Anlage in bewährter Manier fortsetzen, d.h. wir werden schneiden, sägen, häckseln, Wege planieren und diese und jene Neuigkeit über Flora und Fauna austauschen. Und wir werden den Teich entkrauten, auf daß die Amphibien ein gut bestelltes Laichbiotop vorfinden.
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Nr. 7
EXTRA
Grünes Gras -
und zwischen den Halmen
die Farbe des Wassers
von KAGA NO CHIYO
Das Geheimnis des Schlierbachs
Woher?
Wohin?
Mit Farbe + Wünschelrute
auf Spurensuche
Samstag, 14. Februar 2009, um 14 Uhr
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ANMELDUNG
Um den Arbeitsablauf der WolfsbrunnenWerkstatt Nr. 7 besser organisieren zu können, bitten wir um eine Anmeldung bis Mittwoch, 11.02.2009, an die Kontaktadresse:
Freundeskreis Wolfsbrunnen e.V.
Am Schlierbachhang 43B, 69118 Heidelberg
T: 808303, F: 805605, topos-3.rating@t-online.de
Denken Sie bitte an gute Arbeitskleidung, speziell Gummistiefel zur Teichreinigung, dieses und jenes Kleingerät wie Garten- und Astschere. Wärmendes für Innen und Außen nicht vergessen. Für Speis und Trank ist gesorgt, auch wenn die Gaststätte immer noch geschlossen ist. Selbstgemachtes aus Suppentöpfen und Kuchenschachteln werden die hungrigen Mägen hinreichend füllen.
Guten Appetit!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und
wünschen wie immer
frohes Schaffen.
Freundeskreis Wolfsbrunnen e.V.
Der Verein mit dem besonderen Engagement
Unsere Einladung zur Werkstatt Nr. 7 mit Anmeldeformular liegt auch als pdf-Dokument im “Korb”.
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Die Stadt Heidelberg will jetzt den Wolfsbrunnen verkaufen.
Wir verlinken auf die Ausschreibung in der RNZ vom 31.01.2009
und auf den RNZ-Artikel vom 02.02.2009.
Die RNZ-Artikel in pdf-Format sammeln wir im “Korb”.
wer-will-den-wolfsbrunnen-2009-02-02.pdf
Unser Kommentar:
“Das oft beschriebene Heidelberg-Gefühl, ein paar Zentimeter über dem Erdboden zu schweben, hält an, solange unser Unbehagen an der Realität vorhält.” Michael Buselmeier
zitiert nach Rüdiger Soldt “Gegen die eigene Stadt”, FAZ vom 31.01.2009, S. 2
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